Wolfgang Rieck erhält den Gillhoff-Preis 2020

Glaisin / Rostock (nordPR-Mediendienst) – Der Gillhoff-Preisträger 2020 ist der Liedermacher Wolfgang Rieck aus Rostock. Er erhält in diesem Jahr die Auszeichnung für seine Verdienste um die norddeutsche Kultur. Seit mehr als vier Jahrzehnten singt Rieck Lieder mit Tiefgang, wie es NDR-Redakteur Rainer Schobess nennt. Im Juni soll der Sänger die Auszeichnung in Glaisin, einem Ortsteil von Ludwigslust, erhalten.

Als Vollmatrose der DDR-Seerederei hat Wolfgang Rieck die Weltmeere befahren. Doch seine Liebe zur Musik war stärker, machte ihn zur musizierenden Landratte. Nach dem Abschied von der Seefahrt studierte Rieck Elektrotechnik an der Universität Rostock. Er war Mitglied des Rostocker Singeklubs KuBa, wo er Joachim Piatkowski kennenlernte. 1975 begann er am Konservatorium Rostock eine Ausbildung in Gesang und klassischer Gitarre, die er 1985 abschloss.

Von 1975 bis 1993 trat er zusammen mit Joachim Piatkowski als Duo Piatkowski & Rieck auf,[3] das insbesondere Lieder in niederdeutscher Sprache auf die Bühne brachte. In jenen Jahren löste das Duo eine kleine niederdeutsche Welle im Norden der DDR aus. Zwei Amiga-Alben, „Plattdeutsche Lieder“ und „Utkiek“erschienen in der DDR.. 1991 wurde dann die CD „Old Meklenburg for Ever“veröffentlicht.
Bald darauf entschied sich Piatkowski, seine Musikerkarriere aufzugeben und als frei praktizierender Arzt zu arbeiten. Wolfgang Rieck arbeitete von nun an solo.

1993 wurde Wolfgang Rieck Mitglied der Hamburger Gruppe Liederjan und machte das Trio somit zur ersten gesamtdeutschen Folkgruppe. Seit 2001 ist Rieck solo unterwegs – mit eigenen Liedern, Vertonungen von Ringelnatz-Gedichten und Lyrik von Theodor Kramer. Er bringt musikalische Lesungen mit Texten von John Brinckman auf die Bühne, außerdem Programme für Kinder mit hoch- und plattdeutschen Liedern.

Die Johannes Gillhoff-Gesellschaft will Rieck mit dem Johannes-Gillhoff-Preis für seine Verdienste um das niederdeutsche Liedgut ehren und würdigt besonders seine Lieder zu Plastiken von Ernst Barlachs. Dessen „Tanzende Alte“ zum Beispiel stellt sich Rieck bei einem mecklenburgischen Erntefest vor.
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