Ab Mittwoch schärfere Corona-Regeln in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin (nordPR) – Die Corona-Ampel ist am gestrigen Montag den dritten Tag hintereinander auf „rot“. Damit treten ab morgigen Mittwoch, Stand heute Mittag, verschärfte Corona-Regeln in ganz Mecklenburg-Vorpommern in Kraft, wie ein Sprecher der Landesregierung gegenüber NDR 1 Radio MV bestätigte.

Zu den verschärften Maßnahmen gehören beispielsweise Kontaktbeschränkungen. Es dürfen sich dann maximal fünf Personen aus zwei Haushalten in Innenbereichen treffen. In Außenbereichen können sich maximal zehn Personen unabhängig von der Anzahl der Haushalte treffen. Allerdings werden Geimpfte, Genesene und Kinder unter 14 Jahren nicht mitgerechnet.

Im Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern gilt dann ab morgen u.a. die 2G-Regel. Das heißt: Nur noch Geimpfte und Genesene haben Zutritt zu vielen Geschäften. Ausgenommen von dieser Regel sind Lebensmittelgeschäfte, Lebensmittelwochenmärkte, Weihnachtsbaumverkaufsstellen, Blumengeschäfte, Apotheken, Drogerien, der Buch- und Zeitungshandel, Getränkemärkte, Reformhäuser, Sanitätshäuser, Hörgeräteakustiker Abhol- und Lieferdienste, Optiker, Tierbedarfsmärkte, Futtermittelmärkte, der Großhandel, Babyfachmärkte, Tankstellen sowie Bau-und Gartenbaumärkte.

Für Veranstaltungen gilt die 2G-Plus-Regel und eine Beschränkung der maximalen Zuschauer- beziehungsweise Besucherzahl. Es dürfen nur noch 30 Prozent der Sitzplätze vergeben werden. Das gilt auch für Sport- und andere Außenveranstaltungen. Die Obergrenze beträgt 7.250 Zuschauer. Die 2G-Plus-Regel gilt dann für alle Weihnachtsmärkte: Besucher müssen also geimpft oder genesen sein und einen tagesaktuellen Negativ-Test vorlegen.

Allerdings angesichts der langen Schlangen vor den Corona-Impf- und Test-Zentren hat der FDP-Landtagsfraktionschef René Domke jetzt von „Staatsversagen“ gesprochen. Die Teststrategie umzusetzen, sei auf die Arbeitgeber und die Zivilgesellschaft abgewälzt worden, so Domke gegenüber dem NDR. Inzwischen sei es dazu gekommen, dass Leute, die eine zertifizierte Testbestätigung brauchen, „Tests mitbringen müssen, weil in den Apotheken Tests nicht mehr vorhanden sind“.
Die Impf- und Test-Infrastruktur herunterzufahren, sei ein eindeutiges Versäumnis der Politik gewesen. Es dürfe nicht sein, dass Menschen stundenlang im schmuddeligen November-Wetter anstehen müssen, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Der CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende Franz-Robert Liskow sagte bei NDR MV Live, dass es wichtig sei, unbedingt die Testkapazitäten hochzufahren. Dazu sei seiner Meinung nach vorher auch kein MV-Gipfel notwendig, auf denen gewöhnlich das Land und die Landkreise das weitere Vorgehen beraten.

Auch von den Grünen kam Kritik am Corona-Management der Landesregierung. Ihr Landtagsfraktionschef Harald Terpe merkte an, „dass wir deutschlandweit die Entwicklung verschlafen haben“. Im Sommer sei angesichts des Wahlkampfes alles geöffnet worden. „Man hat nicht über unsere Landesgrenzen hinaus geguckt, was sich international tut“, so Terpe. Dabei sei aus Israel relativ frühzeitig bekannt gewesen, was auch uns in Deutschland blüht.

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