Anti-Corona-Proteste in Mecklenburg-Vorpommern weiten sich aus

Wolgast / Schwerin  / Rostock (nordPR) – Nach den bisher größten Protestdemonstrationen (über 17.000 Teilnehmer am letzten Montag) gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern gab es jetzt am Mittwoch auch in Wolgast einen neuen Teilnehmer-Rekord.
Etwa 1.900 Menschen demonstrierten in der Peene-Stadt lautstark u.a. gegen eine mögliche staatlich verordnete Impfpflicht in Deutschland. Mehr als 100 Sicherheitskräfte begleiteten den Protestmarsch von der Peenebrücke am Kai über die Bundesstraße 111 durch die Innenstadt von Wolgast.

Immer mittwochs gehen in der Stadt am Peene-Strom seit Wochen Menschen auf die Straße gegen die ihrer Ansicht nach viel zu strengen Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten durch die staatlichen verordneten Corona-Maßnahmen. Bisher waren es stets nur wenige hundert Bürger. Diesmal allerdings explodierte in der Kleinstadt die Zahl der protestierenden Menschen auf sage und schreibe über 1.900 Protestteilnehmer.

Inzwischen solidarisierte sich auch Mecklenburg-Vorpommerns CDU-Landesvize Sascha Ott mit den wachsenden Protesten gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen. Im Neubrandenburger NORDKURIER wird er mit den Worten zitiert: „Ich bin dankbar, dass sich die Mitte der Gesellschaft erhebt und auf die Straße geht.“ Nach Ansicht des Christdemokraten werde unter dem Deckmantel der Pandemie die Freiheit der deutschen Bürger dauerhaft beschnitten und so in Berlin ein „Neues Deutschland“ aus der Taufe gehoben. „Lassen wir diesen Augenblick also nicht ungenutzt! – Wir schaffen das – aber nur in Freiheit!“, schrieb Ott in der Regionalzeitung NORDKURIER.
Die CDU in Mecklenburg-Vorpommern wollte Ott übrigens 2016 zum Justizminister in Mecklenburg-Vorpommern ins Rennen schicken. Doch überraschend zogen die Christdemokraten damals den Vorschlag zurück. Der Grund: Sascha Ott hatte einen AFD-Facebook-Beitrag gelikt.

Niema Movassat, Mitglied im Parteivorstand der Linken, kritisierte Otts Bemerkung in Sachen Zustimmung zu Protesten gegen staatliche Corona-Maßnahmen hart. Auf Twitter verwies Movassat darauf, dass nach seiner Ansicht die Proteste vor allem von Neonazis und Reichsbürgern ausgehen. Damit gehe CDU-Mann Ott in Richtung Schwurbelpartei.
Auch andere Twitter-Nutzer meinten, dass es wohl nur noch eine Frage der Zeit sei, bis Ott bei der AfD auftauche weil er „Feinde der Demokratie in der Mitte der Gesellschaft verorte“.
Allerdings wurde diese Meinung in den Twitter-Kommentaren längst nicht von allen geteilt.

Zum Beschluss des Schweriner Landtags „Demonstrationskultur schützen und stärken“ in der letzten Woche, in welchem das Landes-Parlament zu Friedlichkeit bei Demonstrationen aufrief und Bedrohungen sowie Angriffe physischer oder psychischer Art als inakzeptabel und illegitim brandmarkte, meinte CDU-Mann Ott, dass jeder Bürger das Recht habe, seine Meinung auf einer Demonstration kundzutun. „Dass keine Straftaten begangen werden dürfen, ist selbstverständlich und Angelegenheit der Polizei. Insoweit wirkt die Entschließung des Landtages dann aber eher so, als wolle man kritische Stimmen mit allen Mitteln unterbinden.“

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