Corona-Gipfel Mecklenburg-Vorpommern findet wenig Beifall

Schwerin / Rostock (nordPR) – Die Ergebnisse des Corona-MV- Gipfels, nur einige kleinere Öffnungsschritte in der Pandemie zu wagen, hat bei vielen Betroffenen zu großer Enttäuschung, Wut und tiefem Frust geführt. Doch auch bei vielen ganz normalen Bürgern im Bundesland sinkt die Zustimmung zu den Corona-Maßnahmen der SPD/CDU – Landesregierung.

Mecklenburg-Vorpommern lockert zwar weitere Einschränkungen: Es sind allerdings sehr kleine Schritte. So dürfen nun neben Friseursalons von Montag an auch Gartencenter öffnen, Baumärkte hingegen bleiben weiter geschlossen, können aber auch ihren Gartenbereich öffnen. In Regionen mit einer Inzidenz unter 35 wie In der Hansestadt Rostock und im Kreis Vorpommern-Rügen können Nagelstudios, Fußpflege-Anbieter und Kosmetiker bereits am kommenden Montag öffnen.
Ab dem 8. März gilt das dann auch landesweit. Auch die Außenbereiche von Zoos und Tierparks sollen dann öffnen dürfen. Das gilt allerdings nicht für Gebiete, in denen die Inzidenz bis dahin wieder über 150 steigen sollte. Derzeit liegt die Inzidenz allerdings überall in MV unter 150.

Ein erster Schritt in Richtung Öffnung werde zwar gemacht – so der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände, Lars Schwarz. Langfristig muss aber klar gesagt werden, wie es weitergeht, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner eben nicht unter 35 sinkt. Wichtig wären deshalb schon jetzt konkrete Daten gewesen für die Öffnung von Gastronomie, Einzelhandel und Hotellerie. Gerade die Hotels und Pensionen auch im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern brauchen vor einer Öffnung Vorlaufzeit von zwei bis vier Wochen so Schwarz weiter. Er habe als Hotelier die Hoffnung auf ein Geschäft zu Ostern noch nicht aufgegeben – wenn auch in dieser Situation nur mit einheimischen Gästen.

Kritik an der strengen Bindung des Lockdown-Ausstiegs an die Entwicklung der Corona- Infektionszahlen kommt von der FDP. Bis eine landesweite Inzidenz von unter 35 erreicht sei, könnten noch Monate vergehen, bemängelte FDP-Landeschef René Domke. Da zudem nur in zweiwöchigen Abständen über weitere Lockerungen entschieden werde, befürchte er, dass der Tourismus in MV auch die frühen Sommermonate wieder für sich abschreiben müsse.

Kritik von der FDP und vielen Unternehmern gab es auch für den Umstand, dass der Öffnungsplan der Landesregierung keine regionalen Unterschiede mache und Clusterausbrüche in Pflegeheimen nicht berücksichtige. Das, so Domke, sei der Todesstoß für die einheimische Wirtschaft. Wenn Städte wie Rostock, mit monatelang niedrigen Inzidenzen, dem Einzelhandel keine Perspektive geben könnten, dann werde sich das in noch mehr Insolvenzen und Geschäftsaufgaben niederschlagen, so der FDP-Politiker.

Auch die Linksfraktion im Landtag äußert Kritik. Man vermisse einen Öffnungsplan für die Kultur. Kulturschaffende im Land bräuchten endlich eine Perspektive, anstatt wiederholt gesagt zu bekommen, dass sie die letzten in der Nahrungskette seien, so wird die Fraktionsvorsitze Simone Oldenburg in einem Beitrag auf NDR 1 Radio MV zitiert.
Gerade die Kultur-Unternehmen würden nach wie vor in der Luft hängen. Sie bräuchten eine deutlich bessere Unterstützung, um am Ende die Zeit der Öffnung auch noch zu erleben, so die Oppositionspolitikerin.

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