Erste A20-Brücke bei Tribsees früher fertig als geplant

Schwerin / Tribsees (nordPR) – Nach einem Bericht des NDR wird die neue Brücke über das abgesackte Teilstück der A20 bei Tribsees in Fahrtrichtung Lübeck bereits in der kommenden Woche, genau am 22. September, in Betrieb genommen. Das wären drei Monate vor dem eigentlichen Termin.
Welch ein Zufall, wird In Schweriner Politikkreisen außerhalb der Koalition süffisant getuschelt. Das passt ja noch rechtzeitig zur Bundes- und Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern. Denn SPD und CDU hoffen sicher noch beide kräftig mit dem „Tribsees-Erfolg“ zu punkten.

Allerdings wird es Stau und stockenden Verkehr auch noch weiterhin geben. Denn zunächst wird auf der Neubaubrücke nur eine Fahrspur in Richtung Lübeck freigegeben. Im Gegenzug kann aber die Behelfsbrücke ab dem 22. September zweispurig in Richtung Stettin befahren werden. Das dürfte immerhin eine deutliche Reduzierung der regelmäßigen Staus in Fahrtrichtung Osten geben.

Mitte November soll dann der gesamte Verkehr über die neue Brücke laufen. In beide Fahrtrichtungen stehen dazu jeweils zwei eingeengte Spuren zur Verfügung.
Die jetzige Behelfsbrücke wird dann abgebaut. Zeitgleich beginnt der Neubau der zweiten Brücke in Richtung Stettin, die dann Ende 2023 fertig sein soll.

Die Gesamtkosten des Brückenneubaus der A 20 bei Tribsees liegen derzeit bei etwa 180 Millionen Euro. Allerdings könnte dieser Betrag gerade auch bei der aktuellen Baustoffknappheit in Deutschland noch deutlich höher ausfallen.

Die Neubauten an der A 20 wurden erforderlich, weil die Autobahn im Herbst 2017 in Höhe Tribsees abgesackt und eingebrochen war. Offiziell heißt es, dass die Ursache für den Einsturz der Autobahn an diesem Abschnitt der A 20 noch immer ungeklärt sei.
Unabhängige Experten gehen aber seit langem davon aus, dass die Gründung der Straße bzw. Autobahnbrücke im morastigen Untergrund seinerzeit nicht ordnungsgemäß ausgeführt und kontrolliert wurde. Somit war der Einsturz quasi „Pfusch am Bau“ und man könne von Glück reden, dass keine Menschenleben zu beklagen waren.

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