Schwerin (nordPR) – Mit Protestschildern wie „“Öffnung jetzt – es reicht“ oder „Beenden Sie mein Berufsverbot!“ protestierten heute vor dem Landtag in Schwerin mehr als 200 Einzelhändler, Gastronomen sowie Beschäftigte von Sportstudios, Hotels und Pensionen gegen die zögerlichen Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern.
Auf ihrem Weg zur Parlamentssitzung stellte sich SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig den Protestierenden.
So wie wenig später auch im Landesparlament verteidigte die Landeschefin den behutsamen Kurs der schrittweisen Lockerungen. Die Politik könne nicht alles auf einmal öffnen. „Das geht nach hinten los – und dann werden wieder alle schließen müssen“, sagte sie den Protestlern.
Lars Schwarz, Chef des Deutschen Hotel – und Gaststättenverbandes in MV, reichte das nicht: „Wir müssen eine Perspektive haben. Und eine Perspektive ist nicht, zu sagen, wir machen irgendwann die Außengastronomie auf.
Auch das Öffnen mit Termin für einige Geschäfte sei nach Ansicht der protestierenden Händler aus Mecklenburg-Vorpommern einfach weltfremd.
Olaf Haak, Betreiber einer Eismanufaktur in Rostock. Er sagt, dass er mit Null Umsatz Berufgsverbot habe. Nach seiner Ansicht brauchen die Unternehmer keine Politiker. Nein die Politiker brauchen die Unternehmer. Schließlich zahlen die Unternehmer die Steuern von denen auch die Politikere leben.
Ein Gewerbetreibender aus Wismar sagt in die Mikrofone:: „Die Politiker, Abgeordneten und die Verwaltungen kriegen doch auch in Corona-Zeiten am Monatsende regelmäßig ihre dicke Kohle auf’s Konto – die interessiert doch gar nicht, was mit uns passiert!
Derweil wurden im Landesparlament mit einem Dringlichkeitsantrag, angenommen mit den Stimmen der SPD/CDU-Landesregierung sowie der oppositionellen Linken, die neuen vereinbarten Öffnungsschritte für Handel, Museen und Zoos beschlossen.
„Wir sind am schwierigsten Punkt der Pandemie”, beschwor Ministerpräsidentin Schwesig die versammelten Abgeordneten unter Hinweis auf die Gefahren durch neue Virusvarianten und die wachsende Ungeduld in Wirtschaft und Bevölkerung.
Unter anderem wurde dem Landes-Corona-Gipfel für den Abend mit auf den Weg gegeben, auch die Schulen schnellstmöglich für alle Schüler, auch die höheren Klassen, zu öffnen. Ebenso gab es erneut die Forderung eine Öffnungsperspektive schon zu Ostern für Hotels und Gaststätten im Landeaufzuzeigen.
Während sich SPD, CDU und Linke einig waren über ein weiteres vorsichtiges Vorgehen in Sachen Pandemie, erneuerte allein die AFD ihre Forderung nach einem sofortigen Ende des Lockdowns. Dieser Antrag wurde jedoch von SPD, CDU und der Linken im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern einstimmig abgelehnt.
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