Queere Nacht im Staatstheater „Vom Himbeergeist der Weihnacht“

Schwerin (nordPR) – Die neue queere Revuereihe am Mecklenburgischen Staatstheater „Mit L(i)edschatten und Leidenschaft“ ist im Sommer open-air auf dem Ekhofplatz gestartet und geht nun mit einem Weihnachts-Special am Donnerstag, den 16. Dezember 2021 um 21.00 Uhr in die zweite Ausgabe. Hier zeigen sich Mitarbeiter aus verschieden Abteilungen – von der Requisite bis zur Dramaturgie – von ihrer queeren Seite und stehen als Drag-Queens und -Kings auf der Bühne des Konzertfoyers. Gemeinsam übermalen sie Charles Dickens berühmte „Weihnachtsgeschichte“ als quietsch vergnügtes und beinahe jugendfreies Manifest gesellschaftlicher Vielfalt.

„Theater ist Verwandlung und Spiel. Auch subversives Spiel mit den Geschlechtern. In Johann Strauss‘ Operette ‚Die Fledermaus‘ singt eine Mezzosopranistin den schillernden Grafen Orlofsky. Die schrullige Hexe in Humperdincks Märchenoper ‚Hänsel und Gretel‘ gibt ein Tenor. Und im Schauspiel darf heute auch Julian seinen Romeo finden. Theater sind Orte, in denen das vermeintlich gesellschaftlich Andere Freiräume findet und zur Normalität wird. Hier wird für Toleranz und Gleichberechtigung gestritten. Um gesellschaftliche Vielfalt zu feiern und sichtbar zu machen, gibt es seit dieser Spielzeit die queere Revue ‚Mit Li(e)dschatten und Leidenschaft‘ am Mecklenburgischen Staatstheater“, so Philipp Amelungsen, stellvertretender Operndirektor und Dramaturg am Mecklenburgischen Staatstheater.

In der zweiten Ausgabe widmen sich die Beteiligten einem Klassiker der Weltliteratur: Charles Dickens „Weihnachtsgeschichte“. Allerdings neu, unter dem Titel „Vom Himbeergeist der Weihnacht“, als schrille, quietsch vergnügte und beinahe jugendfreie Übermalung. Der rechte Politiker Horst Traudichnicht Spießer träumt von der Kanzlerschaft. In der Nacht vor dem Parteitag, wo er zum Spitzenkandidat nominiert werden soll, kündigt ihm eine sadomasochistische Fee allerdings das Erscheinen dreier Geister an. Die führen ihn zu jenen Menschen, die er aus der Gesellschaft ausschließen möchte. Plötzlich findet sich Spießer auf einer wilden Clubnacht wieder und tanzt sich in den Rausch, ist zu Gast in queeren Wahlfamilien am Weihnachtsabend und erfährt schließlich am eigenen Leib, wie sich Ausschluss anfühlt, wenn seine düstere Dystopie erstmal Wirklichkeit geworden ist. Geläutert findet Spießer seine innere Drag-Queen und wird zum Vorkämpfer für Vielfalt und Toleranz.

Auf der Bühne stehen Mitarbeiter des Staatstheaters diverser Abteilungen: Sie kommen im Fummel und trauen sich, etwas auf der Bühne zu machen, was man sonst nicht macht. Hier singt die Dramaturgin, hier steppt der Regieassistent, hier kommt die Diversitätsreferentin als „Naughty Santa“ und vielleicht hat auch der Generalintendant einen kurzen Gastauftritt. Als Erzählerin führt Florence Foster Jerkins durch den Abend, die bei Tag ihren Lebensunterhalt als Dramaturg bestreitet.
(Nach einer Presseinformation des Mecklenburgischen Staatstheaters)

Kartentelefon: 0385 53 00-123

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