„Landschaft im Licht. Zum 150. Geburtstag von Otto Tarnogrocki“

Schwaan (nordPR) – Anlässlich des 150. Geburtstages von Otto Tarnogrocki widmet das Kunstmuseum Schwaan noch bis zum 27.07.2025 dem Künstler derzeit eine umfassende Ausstellung. Die Jubiläumsausstellung präsentiert über 40 Werke, darunter zahlreiche Neuentdeckungen und private Leihgaben. Begleitend erscheint eine Publikation mit einem erweiterten Werkverzeichnis sowie neuen kunsthistorischen Beiträgen.

Otto Tarnogrocki gehört zu den beliebtesten Künstlern des Kunstmuseums Schwaan.
In den begleitenden Texten zur Ausstellung heißt es:  „Seine Gemälde verströmen die lichte Farbigkeit des Impressionismus und zeugen von der Könnerschaft des Malers, dessen bevorzugte Motive nicht nur die Landschaft, sondern auch die See mit ihren Hafenszenen und Schiffen war. Was ihn von anderen Künstlern seiner Zeit unterschied, war seine besondere Art, den Pinsel zu führen. In seinen Bildern kann man sehen, wie sehr er sich mit der Natur und dem Licht beschäftigte. Er verstand es meisterhaft, diese Eindrücke mit seiner Maltechnik festzuhalten.“

HINTERGRUND:
Otto Tarnogrocki ist ein pommerscher Maler, der u.a. auch zu den Vertretern der Künstlerkolonie Schwaan gezählt wird.

Er wurde am 6. Juni 1875 als des Rektors der evangelischen Schule Lobsens, dem heutigen Łobżenica in der polnischen Wojewodschaft Großpolen geboren. Er wuchs in Strasburg, Ulm und Dessau auf. Nach einer Lehre als Dekorationsmaler studierte er ab 1893 an der Königlichen Kunstschule in Berlin. Von dort wechselte er dann wenig später im Jahre 1894 an die Kunstschule Weimar zu Franz Bunke. Zu Studien unter Bunkes Leitung war er in dieser Zeit auch gemeinsam mit weiteren Schülern, u. a. Alfred Heinsohn, mehrmals im mecklenburgischen Schwaan zu Gast. I

In der Heimatstadt Bunkes entstand Ende des 19. Jahrhunderts aus diesen Besuchern und den aus Schwaan stammenden Malern wie zum Beispiel Peter Paul Draewing und Rudolf Bartels (beide hatten ebenfalls in Weimar ihre Ausbildung erhalten) die legendäre Künstlerkolonie Schwaan.

Später setzte er an der Stuttgarter Akademie unter Carlos Grethe seine Ausbildung fort. Studienreisen führten Otto Tarnogrocki quer durch Europa. In Paris hier kopierte er im Louvre und arbeitete in den Ateliers von Colarossi und Martin.

Nach dem Tod seines Vaters zog Tarnogrocki 1905 mit seiner Mutter nach Stettin. 1923 heiratete er dort die 1888 in Stettin geborene Elisabeth Holste.

Seine Verbindung zu Malern der Schwaaner Künstlerkolonie blieb bestehen. Er stellte mehrfach gemeinsam mit Franz Bunke und Rudolf Bartels als Teil der Künstlergruppe Apelles aus, unter anderem im Glaspalast in München. In seiner Wahlheimat Stettin entstanden in unterschiedlichsten Techniken wie Aquarell, Ölgemälde oder Tuschezeichnung zahlreiche impressionistisch gestaltete Hafenmotive sowie pommersche Stadtansichten und Landschaften. Ebenso fertigte er Zeichnungen mittels Schuhcreme und Bürste, die in Schwarz auf Weiß und mit Graustufen gehalten, Winterlandschaften oder Schiffsdarstellungen zeigen.

Auch als Illustrator war er tätig. So lieferte er für einige Bücher sowohl Zeichnungen als auch den Buchtitel.

Otto Tarnogrocki war Mitglied des Pommerschen Künstlerbunds und in der Zeit des Nationalsozialismus obligatorisch Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. In dieser Zeit war er auch an der Ausstellung „Der schaffende Mensch“ 1935 in Stettin beteiligt.

Ein schwerer Schicksalsschlag traf ihn im August 1944. Bei einem Bombenangriff auf Stettin wurde ein großer teil seiner Werke vernichtet. Viele Arbeiten werden seitdem vermisst.

Nach dem 2. Weltkrieg kam Otto Tarnogrocki 1945 auf der Flucht mit seiner Frau nach Nienhagen bei Bad Doberan. Diese Umsiedlung hatten nur wenige seiner Bilder überstanden. Der „Kunstmaler“ starb am 17. Dezember 1946 in seinem 72. Lebensjahr an „Herzmuskelschwäche“.

Kunstmuseum Schwaan
Mühlenstraße 12
18258 Schwaan

Öffnungszeiten bis Oktober:
Dienstag – Sonntag: 11–17 Uhr

(nach einer Presseinformation des Kunstmuseums Schwaan)

Eine honorarfreie Übernahme der Meldung ist jederzeit möglich bei Nennung der Quelle „nordPR“.


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