Ahrenshoop (nordPR) – Noch bis zum 5. Oktober zeigt das Kunstmuseum Ahrenshoop eine Sonderausstellung zum Werk von Ruth Klatte. Es sind nicht nur die ca. 45 Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums zu sehen, sondern auch zahlreiche private Leihgaben und Werke aus der Sammlung des Landkreises.
„Genießen wir die Ausstellung in ihrer kostbaren Gegenwart“, sagte Kunstwissenschaftlerin Dr. Katrin Arrieta zur Ausstellungseröffnung am Abend des 11. Juli 2025 im übervollen Kunstmuseum zu Ahrenshoop. Denn die Künstlerin Ruth Klatte war anwesend. Die Fotoapparate blitzten, die Smartphone leuchteten auf, Blumensträuße gingen von Hand zu Hand. Die Künstlerin konnte es kaum fassen, war sichtlich gerührt. Mit staunenden großen Augen verfolgte sie das Geschehen, war später in der Presse zu lesen.
Zur Feier ihres 100. Geburtstages im Pflegeheim Haus Curanum in Barth am 15. Juli sagte Ruth Klatte: „Am besten ist es, man unterrichtet mich wie ein Kind. Ich bin immer freier, weil ich nicht mehr so viel weiß.“
Am 27. Juli 2025 verstarb Ruth Klatte – 12 Tage nach ihrem 100. Geburtstag.
Große Freude konnte Ruth Klatte noch zur Ausstellungseröffnung im Kunstmuseum empfinden. Sah sie doch einige ihrer wichtigsten Bilder in beeindruckender Hängung. In einer Reihe befindet sich ihr Selbstporträt von 1962, das sie in ihrem Klavierzimmer malte, als es draußen bereits dunkel war. Sie entdeckte sich im Spiegelbild des Fensters und griff zum Pinsel. Dieses Bildnis war lange verschollen, tauchte aber beim Staubwischen auf einem Schrank in der Ribnitzer Galerie wieder auf.
„Ich bin geboren und groß geworden in sehr schöner Umgebung, an der Elbe. Danach war ich 10 Jahre in Thüringen, Meiningen, wo die Rhön schon beginnt, Eisenach in der Nähe liegt.“
Sie erinnert sich in ihren Aufzeichnungen, dass es für jeweils vier Wochen im Jahr, zur See hin ging, wo den Himmel nichts verstellte, er bis an seine äußerste Grenze ging. „Nie vorher sah ich Sonne und Mond so aufgehen – und den Sternenhimmel ganz. Dieses war bestimmend für mich; dort wollte ich nun malen.“
Ruth Klatte besuchte 1948 erstmals eine Woche Ahrenshoop. Sie kam mit ihrem Ehemann, dem Juristen Dr. Gerhard Klatte, den sie 1946 geheiratet hatte. Die 1947 geborene Tochter Almut blieb wohlbehalten bei der Großmutter in Pirna. Tochter Angelika wurde 1950 geboren. Als 1961 die Ehe zerbrach, „musste sich jeder selbst bewähren.“ Seither lebte Ruth Klatte auf dem Darß in Wieck in einem alten Rohrdachkaten, der anfangs kaum bewohnbar war.
(Nach einer Presseinformation des Kunstmuseums Ahrenshoop)
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