Schwerin (nordPR) – Auf der so genannten Südbahn zwischen Parchim und Malchow wird es aus Kostsengründen einen regulären Zugverkehr auch künftig nicht mehr geben.
Landes-Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) sagte heute im Landtag, dass es überall im Land viele nachvollziehbare Wünsche gebe. Allerdings am Ende des Tages müssen diese Wünsche auch bezahlt werden.
Bereits 2013 hatte das Land Mecklenburg-Vorpommern den wenig genutzten, regelmäßigen Zugverkehr auf der Südbahn aus Kostengründen abbestellt: Seitdem fuhren auf der Strecke nur an Wochenenden während der Sommermonate einige Züge nach touristischem Sonderfahrplan und etwas Güterverkehr.
Nun plant der Infrastrukturbetreiber Regio Infra GmbH & Co. KG aus Brandenburg (RIG) die Südbahn-Trasse komplett still zu legen. Am Ende dieses Stilllegungsverfahrens droht danach dann letztlich auch der komplette Abriss der Strecke.
Am Morgen hatten etwa 25 Teilnehmer der „Bürgerinitiative Südbahn“ vor dem Schweriner Schloss für den Erhalt der Strecke demonstriert. Sie verwiesen u.a. darauf, daß MV bereits jetzt Schlusslicht im Vergleich bei Erreichbarkeit mit Bus und Bahn sei.
Der Weg zum nächsten Bahnhof ist in Mecklenburg-Vorpommern im Durchschnitt weiter und umständlicher als anderswo in Deutschland.
Die Oppositionsparteien AfD und Linke befürchten nun das endgültige Aus. Sie verlangen ein Bekenntnis der Landesregierung zum Erhalt der Strecke. Die AFD spricht von einer Abwärtsspirale im Bahnverkehr in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Links-Abgeordnete Mignon Schwenke appellierte an die Landesregierung, sie dürfe den ländlichen Raum nicht abschreiben. Angesicht der Rücklagen in Höhe von etwa 250 Millionen Euro seien die Kosten von knapp einer Million Euro jährlich zum Erhalt der Trasse vorhanden.
Verkehrsminister Pegel verwies hingegen darauf, dass der ländliche Raum keineswegs abgehängt. Die Mobilität in der Region der einstigen Südbahn sei mit deutlich preiswerteren Bussen sichergestellt. Die Rücklagen wären erforderlich, um das Nahverkehrsangebot in der Region für die kommenden 15 Jahre gewährleisten zu können. Den Investitionsbedarf bezifferte Pegel mit rund neun Millionen Euro.
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