Der Haifisch, der hat Zähne in Wismar

Wismar (nordPR) – „Und der Haifisch, der hat Zähne…“: Der Theatersommer Wismar präsentiert in diesem Jahr die „Dreigroschenoper“. Die berühmte Geschichte um Liebe und Verrat, Geschäft und Moral ist bis zum 9. August in der St.-Georgen-Kirche der Hansestadt zu erleben.

Die „Dreigroschenoper“ gehört zu den wohl bekanntesten und berühmtesten Theaterstücken der Welt. Fast 100 Jahre nach der Uraufführung ist sie immer noch hoch aktuell. In Wismar begleitet sie Theaterliebhaber nun durch den Sommer.

Der Start für die Dreigroschenoper in die Theatergeschichte war dabei alles andere als einfach. Als sich am 31. August 1928 der Vorhang zum ersten Mal für die „Dreigroschenoper“ hob und nach dem ersten Bild Totenstille im Zuschauerraum herrschte, schienen sich alle Befürchtungen zu bestätigen. Dem Stück wurde von vielen ein Flop vorausgesagt. Doch nach dem zweiten Bild brandete tosender Applaus auf, der die Aufführung bis zum Ende begleitete. Es wurde ein Riesenerfolg!
Übrigens haben sich Brecht und Weill über den Erfolg der Dreigroschenoper und wie er einzuordnen sei immer gestritten. Der Streit setzte sofort nach der Premiere ein. Für Weill war es, vereinfacht gesagt, eine Oper mit einem Libretto, er nannte es auch einmal: „Eine Farce mit Musik“. Für Brecht war es natürlich ein Theaterstück mit einigen Liedern.

Bis Ende der Spielzeit 1928/1929 erlebte das Stück bereits 50 weitere Inszenierungen. Doch trotz des Erfolges bekam die Zusammenarbeit von Brecht und Weill Risse und führte schließlich zum Ende ihrer Arbeitsbeziehungen.
Brecht war enttäuscht, dass der Erfolg offensichtlich darauf beruhte, dass sich das Publikum bestens unterhalten und weit weniger belehrt fühlte. Letzteres aber wollte Brecht.
In einem inszenierten Selbstgespräch sagte er später sinngemäß, dass den Erfolg wohl  die romantische Handlung, die Liebesgeschichte und das Musikalische ausmachte.
Ihm kam es eigentlich auf die Gesellschaftskritik an. Er wollte zeigen, dass die Ideenwelt und das Gefühlsleben der Straßenbanditen ungemein viel Ähnlichkeit mit der Ideenwelt und dem Gefühlsleben der soliden Bürger hätten.
Egal. Fürs Publikum war und ist es höchst unterhaltsam damals genauso wie heute auch in Wismar.

Die Geschichte: Mackie Messer ist Gangsterboss der Londoner Unterwelt. Ein Frauenheld. Und guter Freund von Polizeichef Brown. Eines Tages verliebt Mackie sich in Polly Peachum. Zum Leidwesen von Pollys Vater, dem Bettlerkönig Jonathan Peachum, der nun um seine Geschäfte fürchtet. Als Mackie und Polly heiraten, verrät Pollys Vater Mackie an die Polizei und setzt ein Kopfgeld auf ihn aus. Polly warnt Mackie. Dieser flieht in ein Hurenhaus. Jenny, eine Ex-Geliebte, verrät ihn jedoch und Mackie wird verhaftet. Lucy, die Tochter des Polizeichefs Brown und ebenfalls eine Geliebte von Mackie, besucht ihn im Gefängnis. Mit ihrer Hilfe kann er fliehen. Er schlüpft wieder in einem Hurenhaus unter, wird erneut verraten, verhaftet – und zum Tode verurteilt. Die Schlinge hängt bereits an seinem Hals, als Polizist Brown verkleidet als königlicher Bote erscheint. Er begnadigt Mackie und erhebt ihn in den Adelsstand.

Gespielt wird donnerstags bis samstags, jeweils ab 19.30 Uhr. Ausnahme: Die Vorstellung am 9. August. Sie beginnt bereits 16.30 Uhr. Für alle Vorstellungen gibt es noch Karten. Diese sind online und an der Abendkasse erhältlich.
Mehr Infos unter: theatersommer-wismar.de.

(nach einer Presseinformation des Theatersommers Wismar)

Eine honorarfreie Übernahme der Meldung ist jederzeit möglich bei Nennung der Quelle „nordPR“.


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