Stralsund (nordPR) – Der langjährige Darsteller des Stralsunder-Weihnachtsmanns, Udo J., soll auf dem Weihnachtsmarkt der Hansestadt im vergangenen Jahr einen Vierjährigen mit seiner Rute geschlagen haben. Der Junge hatte vorher den Weihnachtsmann die Zunge ausgestreckt und ihn als doof bezeichnet. Nach Aussage des 62-Jährigen habe es sich um einen „Klaps auf den Po“ gehandelt. Die Mutter des Jungen allerdings spricht von einem „Schlag ins Gesicht“. Der Junge konnte nach dem Vorfall nächtelang nicht schlafen.
Auf jeden Fall beschäftigte der Vorfall das Amtsgericht Stralsund. Am Ende wurde zwar das Verfahren eingestellt. Allerdings muß der ehrenamtliche Weihnachtsmann-Darsteller Udo J. eine Geldbuße von 4000 Euro zahlen. Der Betrag soll einer Jugendeinrichtung gespendet werden.
Viele Menschen, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, empört dieser Vorgang bis heute.
Um den Weihnachtsmann – Darsteller Udo L. finanziell zu unterstützen, wurden in der Hansestadt gleich zwei Spendenaktionen ins Leben gerufen. Und innerhalb weniger Tage sind bis heute weit mehr als die 4.000 Euro zusammengekommen
Neben der breiten Zustimmung und Unterstützung für Weihnachtsmann Udo L. gibt es aber auch Kritik an der Zustimmung und Unterstützung und an der Spendenaktion.
Anett Kindler, Mitglied der grünen Stralsunder Bürgerschaftsfraktion, ist laut Ostsee Zeitung fassungslos ob der finanziellen Unterstützung von Udo J. , denn dies sei undemokratisch und unterwandere „unsere Rechtssprechung“. Die Rechte des Opfers, also des Kindes, werden mit Füßen getreten und der Täter zum Helden gemacht. Das Kinderschutzgesetz gelte auch für Weihnachtsmann-Darsteller. Wenn aber nun so eine Gewalt den Applaus der Menschen finde, dann laufe viel falsch.
Ute Bartel von der SPD und stellvertretende Vorsitzende im Jugendhilfeausschuss des Kreises spricht davon, dass ein völlig falsches Signal gesetzt werde. Sie sei bei der Verhandlung dabei gewesen. Laut ihrer Beobachtung habe der Angeklagte nicht verstanden, dass er einen Fehler gemacht habe und dass sich die Erziehungsmethoden verändert haben.
Sie sei „schockiert”, wie derzeit in sozialen Medien mit den Eltern und dem Kind umgegangen werde. Sie kenne die Familie des Kindes persönlich und wisse daher „um die verantwortungsvolle Erziehung der Kinder“.
Derweil gehen immer mehr Spenden für den Weihnachtsmann-Darsteller Udo J. ein. Und auch in den sozialen Medien werden die Solidaritätsbekundungen für den Weihnachtsmann nicht weniger – ganz im Gegenteil.
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