Teterower Hechtsage

Es geht die Sage, dass die Teterower Stadtfischer vor langer Zeit einen kapitalen Hecht gefangen hatten. Dieser Teterower Hecht war so groß und so schwer, dass die Fischer ihn im Reusen-Beutel beließen und so zum Anlegesteg bugsierten.
Eigentlich hatte sich die Frau des Bürgermeisters einen Hecht für den nächsten Tag zum Geburtstag bestellt. Doch dieser Hecht war viel zu groß nur für die Gäste des Wiegenfestes der Frau Bürgermeisterin.
Da in einigen Tagen aber das alljährliche Schützenfest der Stadt gehalten werden sollte, kam der wohllöbliche Rat der Stadtväter überein, den prachtvollen Hecht für dieses Ereignis aufzuheben.
Wie aber sollte man den Fisch bis dahin frisch halten? Auch hier wusste der Magistrat einen vorzüglichen Rat: Man band dem Hecht eine Glocke um den Hals. Sie würde in einem fort läuten und so der Fisch leicht wieder zu finden sein. So geschah es.
Die Fischer fuhren mit Boot hinaus, gaben dem Hecht samt Glocke die Freiheit.
In den Bootsrand aber wurde eine Kerbe geschnitten, um jene Stelle wieder zu finden, wo der Hecht ins freie Wasser gesetzt worden war.
Man hat den Hecht später lange vergeblich gesucht … und sucht ihn heute noch!

Nach dieser Geschichte brauchten die Teterower nicht mehr für Spott zu sorgen. Sie wurden mitten in der Mecklenburgischen Schweiz zu den Schildbürgern des Nordens.
Die Teterower nahmen die ganze Angelegenheit allerdings mit viel Humor. Den Schildbürgern von einst  wurde mit dem Hechtbrunnen 1914 ein Denkmal gesetzt. Dort trägt der kleine Marktbrunnenjunge den Hecht auf seinen Schultern.
Und die Hechtsage von einst wird in unseren Tagen trefflich touristisch vermarktet. So steigt alljährlich zu Pfingsten das beliebte Teterower Hechtfest.
(*/T/17062012/mph)

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