Protest: Treppe am Königsstuhl soll bleiben

Sassnitz (nordPR) – Am Königsstuhl, auf der Insel Rügen, haben am gestrigen Karsamstag etwa 100 Menschen für den Erhalt des seit fast 200 Jahren bestehenden Abstiegs am Königsstuhl demonstriert. Die Bürgerinitiative „Bewahrt Lohme“, namhafte Touristiker und der örtliche Tourismusverein wiesen bei der Protestaktion an einem der bekanntesten Wahrzeichen der Rügener Kreideküste auf die befürchteten Auswirkungen der Treppen-Sperrung hin.
Der Abstieg ist vor zwei Jahren gesperrt worden. Damals war ein Baum auf besagte Treppe gestürzt. Im Herbst gab dann das Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern den Rückbau des Abstiegs bekannt, weil der Hang instabil sei.
Seitdem wächst gegen diesen Beschluß auf Deutschlands größter Insel seit Monaten der Protest. Bislang wurden mehr als 3.000 Unterschriften gesammelt.
Immerhin gibt es eine Treppe für den Abstieg am Königsstuhl bereits seit dem späten 19. Jahrhundert. Damals hatte ein Rügener Pfarrer Treppenstufen in den Fels hauen lassen. So sollte den Besuchern ein ganz besonderer Blick auf den weißen Kreidefelsen ermöglicht werden. Seit jener Zeit wurde der Abstieg immer wieder durch die Rüganer erneuert, um diesen wichtigen touristischen Weg zu erhalten.

Gegenüber dem regionalen Hörfunksender NDR 1 Radio MV sagte der Sprecher der Bürgerinitiative „Bewahrt Lohme“, Jörg Burwitz: „Ein zufällig umgestürzter Baum wird zum Anlass genommen, um ein touristisches Aushängeschild der Insel zu sperren“.
Ohne die Treppe, so Burwitz, werde die Wanderstrecke auf dem Rundkurs an der Kreideküstemit etwa 18 Kilometern doppelt so lang. Das sei für ältere Menschen nicht mehr zu schaffen. Zu wandern und die Natur zu genießen, werde immer schwieriger. Burwitz vermutet, dass die vom Umweltministerium angeführten Sicherheitsbedenken nicht den Ausschlag für die Sperrung des Abstiegs gegeben haben. „Den letzten tödlichen Unfall in Folge von küstendynamischen Prozessen hat es hier 1936 gegeben“, so Burwitz. Die meisten Unfälle an der Kreideküste passierten aus Leichtsinn oder Unachtsamkeit.

Insider sagen, dass der der Schutz der Besucher durch das Ministerium nur vorgeschoben sei. Das Umweltministerium begründete die Sperrung und den Rückbau damit, dass ein Hangteil neben dem Wahrzeichen als geologisch instabil und stark abbruchgefährdet gilt.
Dem könnte mit umfangreichen und aufwendigen Sicherungsarbeiten durchaus begegnet werden. Doch das kostet reichlich Geld, welches man im fernen Schwerin für eine Touristenattraktion auf der vorpommerschen Insel Rügen nicht ausgeben will, so Kritiker und Unterstützer der Protestaktionen am Königsstuhl.

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