Stralsund (nordPR) – Am Montag, 29. September, feiert das Deutsche Meeresmuseum die Fertigstellung seines Standortes in der Stralsunder Altstadt mit einem kostenfreiem Museumstag zum Mitmachen.
Mit diesem Fest wolle man sich bedanken bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern – insbesondere bei den Stralsunderinnen und Stralsundern. Auch Gäste der Hansestadt sind willkommen.
Der Eintritt ins Meersmuseum ist an diesem Tag kostenlos. Geöffnet wird ab 14 Uhr, der letzte Einlass erfolgt um 20 Uhr. Die Gäste erwartet ein buntes Programm und natürlich die beeindruckende Welt der rekonstruierten Ausstellungsräume:
Die neuen Aquarien geben Einblick in die Lebenswelt tropischer Meere. Aktionsstände informieren über die Architektur des sanierten Gebäudes und über aktuelle Themen der Meeresforschung.
Der Nordhof des Museums wird zur Begegnungsfläche mit Livemusik und Snacks.
Mit diesem offenen Format will das Deutsche Meeresmuseum nicht nur feiern, sondern auch Einblicke hinter die Kulissen ermöglichen. Der direkte Austausch mit dem Museumsteam steht im Mittelpunkt.
Die umfangreiche Modernisierung des Meeresmuseums dauerte fast fünf Jahre. Ziel war es, das historische Museumsgebäude technisch und inhaltlich auf den neuesten Stand zu bringen. Neben modernen Aquarien und interaktiven Ausstellungen wurden auch barrierefreie Zugänge geschaffen. Der Umbau wurde öffentlich gefördert und zählt zu den größten Museumsprojekten in Mecklenburg-Vorpommern.
Mit dem Abschluss der Arbeiten zeigt sich das Meeresmuseum als moderner Lern- und Erlebnisort. Der Standort ergänzt das Ozeaneum, das ebenfalls zum Deutschen Meeresmuseum gehört, um eine wissenschaftlich fundierte und zugleich atmosphärische Auseinandersetzung mit tropischen Meeren, Meeresforschung und dem Verhältnis von Mensch und Ozean.
Der modernisierte Aquarienrundgang verbindet 31 Lebensräume zu einer dichten Erzählung über die tropischen Meere. Gleich zu Beginn füllt ein Karibisches Riff das erste Großbecken. 800.000 Liter warmes Salzwasser strömen hinter einer geneigten, acht Meter hohen Sichtscheibe. Licht bricht sich, Felsformationen werfen Schatten. Erste Fische ziehen ihre Bahnen durch künstlich gestaltete Riffstrukturen, die von gefährdeten Korallenarten erzählen.
Die geneigte Acrylscheibe – 60 Tonnen schwer – wurde eigens gefertigt, millimetergenau eingesetzt. Von drei Ebenen aus lässt sich das Riff erleben: wie bei einem Tauchgang – von der Oberfläche bis zum Grund.
Der Rundgang führt durch verschiedene Strömungsräume. In Seegraswiesen treiben filigrane Pflanzen zwischen bunten Grundeln. Die Sargassosee liegt ruhig, fast schwebend. Mangroven zeigen das Leben zwischen Land und Meer – ihre Wurzeln verästeln sich im Wasser, Fische suchen Schutz.
Im Gewölbe der alten Klosteranlage wird das Licht kühler. Der Pazifik zeigt sich in gedeckten Farben. Vor der kalifornischen Küste wachsen Kelpwälder – hoch, dicht, beweglich.
Dann steigen Temperatur und Licht. Schwarze Vulkangesteine dominieren das Hawaii-Becken. Im Fidschi-Becken öffnet sich ein weiter Sandgrund – weiß, hell, fast gleißend. Blaupunktrochen gleiten lautlos über den Boden. Schwärme von Orient-Süßlippen ziehen im Gleichklang.
Ein Becken liegt im Halbschatten. Hier fluoreszieren Korallen unter UV-Licht. Ihre Farben: violett, grün, pink. Sie leuchten wie Signale aus der Tiefe.
Hier im Abschnitt Indo-Pazifik zeigt sich die Artenfülle des Great Barrier Reef: Zebrafische, Kofferfische, Schmuck-Langusten. Viele Korallen stammen aus eigener Zucht. Ihre Vielfalt ist Ergebnis von Geduld, Temperaturkontrolle und genauer Pflege.
Im letzten Abschnitt des Rundgangs liegt das Malediven-Becken. 350.000 Liter Wasser wurden neu aufbereitet – mit 45 Tonnen Meersalzmischung. Drei Schildkröten, seit Jahrzehnten Bewohnerinnen des Hauses, drehen gemächliche Kreise.
Rotfeuerfische schweben, giftig und schön. Kugelfische wirken ruhig – bis sie sich schützend aufblasen. Füsiliere flirren wie silberne Striche durchs Becken.
Das Meeresmuseum versteht seine Aquarien nicht als Dekoration, sondern als Forschungs- und Bildungsräume. Haltung, Zucht, ökologische Zusammenhänge – alles basiert auf fundierter Meereskunde.
Nur Tiere, die nicht gefährdet sind (laut Weltnaturschutzunion IUCN), ziehen in die Becken. Ihre Herkunft ist dokumentiert, ihre Lebensweise erklärt. Für jedes Tier gibt es handgezeichnete Abbildungen – mit Verweisen auf Schutzstatus und Lebensraum.
Die Erfahrungen aus dem Aquarium fließen in Artenschutzprogramme, Nachzuchten und Bildungsangebote.
Der Ozean im Meeresmuseum ist täglich ab 9:30 Uhr geöffnet. In der Eröffnungsphase des neuen Rundgangs gilt ein reduzierter Eintrittspreis.
Bereits seit Juli 2024 konnten Gäste erste Bereiche besuchen. Mehr als 111.000 Menschen nutzten dieses Angebot. Mit der Öffnung des Aquarienrundgangs ist das Museum nun vollständig erlebbar.
(Nach einer Presseinformation der Stiftung Deutsches Meeresmuseum – Museum für Meereskundeund Fischerei · Aquarium)
Eine honorarfreie Übernahme der Meldung ist jederzeit möglich bei Nennung der Quelle „nordPR“.
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